Hochwasserrückhaltebecken Wendebach

Der Wendebach entspringt an der Grenze zu Thüringen bei Bremke und mündet südlich von Niedergandern in die Leine. Sein Einzugsgebiet ist 36 km2 groß. Aufgrund der Oberflächengestalt des Einzugsgebietes werden dem Wendebach bei Starkregenereignissen in kurzer Zeit erhebliche Wassermengen zugeführt. Das Rückhaltebecken sollte vor allem der Entlastung der Leine dienen und zugleich als Sicherung der B 27 dienen, die 1956 weggerissen worden war.

Das Hochwasserrückhaltebecken wurde mit einem Stauvolumen von 1,52 Mio. m3 und einer Dammhöhe von 15 m errichtet. Die Dammoberkante hat eine Länge von 260 m. Die Entlastung erfolgt mittels eines durch einen Schieberschacht regelbaren Grundablass im Zuge des Wendebach selbst. Bei höherem Stau als 180 m ü. NN wird an der Nordseite des Beckens ein Überlauf anspringen. Die Grundsteinlegung dieses ersten Hochwasserrückhaltebeckens im Leinegebiet im Herbst 1967 nachdem Anfang 1964 der Planfeststellungsbeschluss ergangen war.

Luftaufnahme des Hochwasserrückhaltebeckens während der Bauarbeiten 1968/69.

Bauarbeiten am Hochwasserrückhaltebecken Wendebach 1967.

Die Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens Wendebach war eine Baumaßnahme des Landes Niedersachsen und wurde von ihr finanziert. Für die Unterhaltung des entstandenen Stausees wurde ein Zweckverband unter Vorsitz des Landkreises Göttingen gegründet. In den letzten 30 Jahren entwickelte sich der Wendebachstausee zu einem beliebten Badesee und Naturrefugium.

Probestaus allerdings zeigten, dass der Damm keine 100 %-ige Standsicherheit aufweist und somit die Funktionstüchtigkeit des Stausees als Hochwasserrückhaltebecken in Frage gestellt wurde.

Deshalb hatte das Land Niedersachsen 2007 vor, diesen komplett abzutragen und damit das Hochwasserrückhaltebecken aufzugeben. Damit sollte vermeiden werden, dass der Damm bei hohen Abflussmengen bricht und Unterlieger zu Schaden kommen. Nach heftigen Diskussionen der Akteure und Betroffenen vor Ort hat man sich geeinigt, den Damm zu erhalten und eine Durchlasslösung umzusetzen, welche der Zweckverband ausarbeiten ließ. Dem hat das Land Niedersachsen im Frühjahr 2009 zugestimmt. Nach erfolgtem Umbau wird der Wendebachstausee komplett dem Zweckverband übertragen werden.


Blick über das Erholungsgebiet Wendebachstausee.