Hochwasserschutz Friedland

Die Gefährdung der Ortslage Friedland durch die Leine stellte lange Jahre ein ungelöstes Problem dar. Insbesondere die Hochwässer in den Jahren 1909, 1946 und 1947 sowie das Sommerhochwasser 1961 verdeutlichten die unzulänglichen wasserwirtschaftlichen Verhältnisse.

Der Vorentwurf "Leineausbau Friedland" aus dem Herbst 1974 sah den Ausbau der Leine im Bereich Friedland auf einer Länge von 3,5 km vor. Das Flussbett der Leine führte zu dieser Zeit nur etwa 25-20 m³/s Wasser ab, so dass es schon bei kleineren Hochwassern regelmäßig zu Ausuferungen und Überschwemmungen in Friedland kam. Aus diesem Grund entstand im Jahr 1977 ein Entwurf für die "Hochwasserschutzmaßnahme Friedland", der 1984/85 zur Ausführung kam.

Die Hochwasserschutzmaßnahme, die für ein HHQ mit 185 m³/s bemessen wurde, bestand aus insgesamt folgenden Teilmaßnahmen:

Erstellung einer Verwallung im Bereich der Ortslage entlang des Westufers der Leine auf einer Länge von etwa 1400 m. Der Damm beginnt ca. 100m südlich des Einlaufes des Mühlengrabens und verläuft östlich des vorhandenen Wirtschaftsweges parallel zur Bahnlinie Göttingen-Kassel, bis er nördlich von Friedland im Gelände ausläuft. Die Deichkrone hat eine Breite von ca. 2 m und dient gleichzeitig als Unterhaltungsstreifen.
Ersatz der alten, baufälligen Einlaßschleuse in den Mühlengraben (Hauptvorfluter) durch ein neues Bauwerk.Es handelt sich bei dem Bauwerk um einen mit einem Schieber verschließbaren Betonquerschnitt. Bei Hochwasser wird der Schieber geschlossen. Während des "normalen" Betriebs sollen stets 1,0 m³/s durch den Mühlengraben abgeführt werden.
Erhöhung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Gewässerprofils durch entsprechende Maßnahmen im Bereich der alten Straßenbrücke B27/Leine.